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Unheimliches Universum: Jeder vierte sonnenähnliche Stern frisst seine Planeten


Manche Sterne verschlingen Planeten, die sie umkreisen – das weiß die Forschung bereits seit einiger Zeit. Doch wie häufig dieses Phänomen vorkommt, hat nun eine Studie untersucht. Ein Team von Forschenden hat sich dazu 107 Doppelsternsysteme ausgesucht, bei denen sich die beiden Sterne in Masse und Temperatur kaum unterscheiden und gleichzeitig unserer Sonne ähneln. Ihre Theorie: Da die beiden Sterne eines Doppelsternsystems in derselben Staubwolke „geboren“ sind, sollten ihre chemischen Zusammensetzungen quasi identisch sein.


Für diesen Mechanismus, das „Verschlingen“ von Planeten, haben die Forschenden in ihrer Studie zahlreiche Hinweise entdeckt. Von den untersuchten 107 Doppelsternsystemen habe es bei 33 Sternenpaaren Auffälligkeiten gegeben: Einer der Sterne eines jeden Paares zeigte jeweils höhere Eisen-Werte und wies mehr Lithium auf. Sie haben herausgefunden, dass 20 bis 35 Prozent der Sonnen-ähnlichen Sterne ihre eigenen Planeten essen, sehr wahrscheinlich sind es 27 Prozent.


Die Planetensysteme, in denen der Stern Planeten verschlungen hat, dürften sehr chaotisch und dynamisch gewesen sein – möglicherweise wurden die „gefressenen“ Planeten von anderen Planeten in den Stern hineingestoßen oder sind aufgrund unstabiler Umlaufbahnen hineingefallen. Der Theorie zufolge könnte man also Sonnensysteme, deren Sonnen Planeten „gefressen“ haben, mittels chemischer Analysen identifizieren und von der Suche nach Leben im Universum ausschließen.


Diese Ergebnisse sind ein Durchbruch in der stellaren Astrophysik und der Exoplaneten-Forschung.



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