Meteoriten-Relikt vom Steinheimer Becken entdeckt
Spektakulärer Fund: Forscher haben erstmals ein Bruchstück des Meteoriten entdeckt,
der vor 15 Millionen Jahren das Steinheimer Becken schuf.
Das zwei Zentimeter kleine Eisenstück steckte in einem größeren Kalksteinblock und trat erst jetzt durch einen Riss zutage. Der Fund dieses Eisenmeteoriten ist nicht nur eine Rarität, er enthüllt auch, dass die Einschläge im Nördlinger Ries und im Steinheimer Becken von zwei verschiedenen Meteoriten herrühren müssen.
Nähere Analysen bestätigten: Es handelt sich tatsächlich um das Stück eines Eisenmeteoriten. Das Meteoritenrelikt stammt von einem Pallasit, einem der seltensten Meteoritentypen überhaupt. Diese Stein-Eisen-Meteoriten bilden sich vermutlich in größeren Asteroiden in der Grenzschicht zwischen Nickel-Eisen-Kern und Steinmantel.
Foto: Michael Hoelzl/ Naturkundemuseum Stuttgart
Nicht komplett verdampft
Außergewöhnlich auch: Bisher wurden Meteoritenreste nur in deutlich kleineren Kratern entdeckt, weil kleinere Brocken stärker abgebremst werden und daher beim Einschlag oft erhalten bleiben. Bei größeren Einschlägen jedoch verdampft der Impaktor meist, daher sind Fragmente nur aus einem einzigen großen Krater weltweit bekannt, dem Morokweng-Krater in Südafrika – und nun auch in Steinheim.
Die Analysen des Forscherteams bestätigten, dass das nun entdeckte Meteoritenstück tatsächlich von dem Asteroiden stammen könnte, der vor knapp 15 Millionen Jahren das Steinheimer Becken schuf.
Entgegen bisherigen Annahmen verdampfte dieser Impaktor beim Einschlag demnach nicht vollständig, sondern hinterließ mindestens ein – und möglicherweise noch weitere Fragmente.
Während der Nördlinger Meteorit laut der Wissenschaftler vermutlich ein so genannter Steinmeteorit war, handelte es sich bei dem Steinheimer Meteoriten um einen deutlich kleineren aber sehr schweren Eisenmeteoriten.
Nächstes Jahr werden die Überreste des Meteoriten im Steinheimer Meteorkratermuseum zu sehen sein – pünktlich zum 40-jährigen Bestehen.