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Verschollene Milchstraßenmaterie


Nach aktuellem Kenntnisstand ist unsere Heimatgalaxie 1 bis 2 Billionen Sonnenmassen schwer. Nur rund 16 Prozent davon, also 150 bis 300 Milliarden Sonnenmassen, bestehen aus sichtbarer, sogenannter baryonischer Materie. Das ergaben inzwischen mehrfach bestätigte Beobachtungen und Berechnungen. Der Rest ist Dunkle Materie, die sich nur durch ihre gravitative Wechselwirkung bemerkbar macht.

Zum Leidwesen der Astronomen ergibt die Summe aller Sterne, Gaswolken und Staubansammlungen unserer Milchstraße nur rund 65 Millionen Sonnenmassen. Wo die übrigen bis zu 235 Milliarden Sonnenmassen stecken, ist vorerst noch ein Rätsel.

Heiße Gaswolken verraten Ausbrüche Mit Hilfe des Röntgenteleskops XMM-Newton entdeckte man mehrere Millionen Grad heiße Gaswolken, die vor sechs Millionen Jahren vom Zentrum der Galaxie nach außen geschleudert wurden und mittlerweile zwei Drittel des Weges zwischen Milchstraßenzentrum und unserem Sonnensystem zurückgelegt haben.

Diese Materiewolken sind, die aufgrund ihrer hohen Temperaturen bisher nicht erkannt worden waren, auf massive Ausbrüche des zentralen Schwarzen Loches zurückzuführen.

Zusätzlich untermauert werden diese Ausbrüche von sechs Millionen Jahre alten Sternen, die sich in der Umgebung von Sagittarius A* aus Gaswolken gebildet haben, die damals in Richtung Schwarzes Loch gesogen wurden und die Strahleneruptionen ausgelöst haben. Das festgestellte heiße Gas umfasst etwa 130 Milliarden Sonnenmassen, könnte also einen bedeutenden Anteil der verschollenen Galaxienmasse ausmachen.

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