top of page

Was geschah damals zur Dinosaurierzeit ?


Vor ungefähr 66 Millionen Jahren stürzte ein Meteorit mit einem Durchmesser von etwa 10 Kilometern auf die Erde.

Dies – so vermuten Wissenschaftler - war das Todesurteil für einen großen Teil der Lebensformen, die damals unseren Planeten bevölkerten, inklusive der Dinosaurier. Eine neue These geht davon aus, dass der Meteorit auf große Ölvorkommen auf dem Gebiet des heutigen Mexiko prallte. Das Öl verbrannte und gigantische Mengen an Ruß gelangten in die Stratosphäre und verdunkelten den Himmel. Ein Klimawandel war die Folge. Zahlreiche Arten starben aus.

Könnte eine solche Katastrophe auch uns ereilen?

Könnte man sie gegebenenfalls abwenden? Auch die NASA beschäftigt sich mit diesen Fragen.

Die Planetenverteidigungszentrale der NASA

Um die Gefahr durch Objekte aus dem Weltall einschätzen und gegebenenfalls abwehren zu können, hat die NASA eine eigene Abteilung gegründet: das Planetary Defense Coordination Office – auf deutsch: die NASA Abteilung für die Koordination der Planetenverteidigung.

Hier laufen alle relevanten Fäden zusammen, um ein Lagebild über Risiken und Optionen zu erstellen. Aber was genau könnte auf unseren Planeten alles herabstürzen?

Asteroiden, Kometen und Meteoriten

Neben den offiziellen Planeten schwirren unzählige Objekte durch unser Sonnensystem. Auf langen Bahnen ziehen Kometen von weit hinter dem Pluto herbei, die aus Stein, Eis und organischen Teilen bestehen. Wenn sie sich der Sonne nähern, werden sie erhitzt und bilden einen Schweif. Asteroiden hingegen sind steinerne oder metallische Gebilde, die die Sonne umkreisen – zum Beispiel in einem großen Gürtel zwischen Mars und Jupiter. Meist handelt es sich um Bruchstücke von Asteroiden oder Kometen, die der Erde nahe kommen. Wenn sie die Erdatmosphäre erreichen, werden sie als Meteore bezeichnet. Falls das Objekt aber auf die Erdoberfläche stürzt (und nicht vorher verglüht), nennt man es Meteorit.

Darstellung der Katastrophe durch Filmindustrie

Krümel oder Brocken

Über 100 Tonnen Asteroiden- und Kometenteilchen prasseln jeden Tag auf unseren Planeten ein. Zum Glück verglühen die meisten davon in der Atmosphäre. Erst Objekte mit einem Durchmesser über 100 Meter können den Sturz durch die Atmosphäre überstehen und auf der Erdoberfläche einschlagen.

Allerdings können auch kleinere Objekte Schäden anrichten: Im Februar 2013 explodierte ein 18-Meter großer Meteor in 14,5 Meilen Höhe über der russischen Stadt Chelyabinsk mit der atombombenähnlicher Wucht. Über 1.000 Menschen wurden verletzt und Gebäude wurden beschädigt. Derartige Vorfälle ereignen sich aber vermutlich nur alle 30 bis 40 Jahre und mit einer höheren Wahrscheinlichkeit über dem Ozean, als über bewohntem Gebieten.

Katalogisierung und Warnsysteme

Seit 1992 beschäftigt sich die NASA intensiv mit der Thematik. Zunächst gilt es, potenzielle Objekte zu katalogisieren, die dem Erdorbit auf 28 Millionen Meilen nahe kommen. Diese Objekte nennt man near-earth Object – oder kurz: NEO. Besonders interessant sind NEOs ab einem Durchmesser über einem Kilometer, denn die stellen durch ihre Masse eine besonders große Gefahr dar. Statistisch stürzt ein solches NEO einmal in einer Millionen Jahren auf die Erde. Aber auch die Mehrzahl der kleineren NEOs mit einem Durchmesser über 140 Meter soll in der Datenbank erfasst werden. Diese Katalogisierung ist in vollem Gange. Ungefähr 15.000 NEOs sind bereits erfasst und es kommen ständig neue hinzu.

Die Abwehr von Asteroiden und Kometen

Wenn ein NEO auf Kollisionskurs mit der Erde geht, sollten die NASA-Experten die Gefahr also kommen sehen. Ort und Zeit des Einschlags von größeren Meteoriten lassen sich recht gut im Voraus berechnen. Aber was dann? Einerseits ließen sich natürlich im Ernstfall Evakuierungsmaßnahmen einleiten. Aber auch das Einwirken auf NEOs wird diskutiert – und möglicherweise bald getestet.

Im Jahr 2022 wird ein Asteroiden Paar mit dem Namen Didymos die Erde in dem relativ geringen Abstand von 16 Millionen Kilometern passieren. Es handelt sich um zwei Asteroiden: einen mit einem Durchmesser von etwa 800 Metern und einen kleineren mit einem Durchmesser von etwa 170 Metern, der den größeren wie ein Mond umkreist. Die europäische Weltraumbehörde ESA und NASA planen gemeinsam Experimente für diese Gelegenheit.

Die ESA plant eine Mission mit der Bezeichnung Asteroid Impact Mission (AIM). Falls AIM genehmigt wird, würde im Jahr 2022 ein unbemanntes Raumschiff die Asteroiden erreichen und Tests durchführen. Unter anderem soll ein Landemodul auf dem Asteroiden abgesetzt werden.

Die NASA will sogar die Umlaufbahn des kleineren der beiden Asteroiden beeinflussen. Eine Sonde mit der Bezeichnung DART soll mit 6 Kilometern pro Sekunde auf das Objekt prallen. Damit soll seine Geschwindigkeit um den Bruchteil eines Prozents verändert werden. Das genügt, um die Veränderung mit Teleskopen von der der Erde nachzuvollziehen. Auch die ESA-Sonde würde den Zusammenprall ‚beobachten‘ und Daten sammeln.

Die Asteroiden Umleitungs Mission

Die Fantasie der NASA-Ingenieure geht aber noch viel weiter. Ein Konzept mit der Bezeichnung Asteroid Redirect Mission beschreibt ein bsonders ehrgeiziges Vorhaben. Ziel der Mission wäre es, einen Asteroiden zu besuchen, einen tonnenschweren Felsbrocken mitzunehmen, und in einem neuen Orbit um den Mond auszusetzen.

Fazit

Wir können auch weiterhin ganz gelassen den nächtlichen Sternenhimmel betrachten. Nach derzeitigem Wissensstand ist in den nächsten 100 Jahren keine Kollision mit einem größeren Objekt abzusehen. Überhaupt ist die Wahrscheinlichkeit einer Katastrophe,

wie sie vermutlich den Dinosauriern zum Verhängnis geworden ist, geradezu winzig. Eine derartige Kollision ereignet sich vermutlich nur einmal in 100 Millionen Jahren! Außerdem überwachen Experten sehr genau die Flugbahnen der relevanten Asteroiden und Kometen und erarbeiten mit großem Ehrgeiz sogar mögliche Abwehrmaßnahmen.

bottom of page